Die Hitze ist ein Sauhund

Ich bin kein großer Freund des Sommers, weil zu heiss. Die Aussentemperatur sollte 25 Grad nicht übersteigen, alles andere ist eine Zumutung.
Seit zwei Wochen weile ich mit Laure in Südfrankreich in der Ferien und seit ungefähr einer Woche beträgt die Aussentemperatur zwischen 12 und 19 Uhr 32-38 Grad, im Schatten wohlgemerkt. So was habe ich noch nie erlebt. Wenn du das Haus verlässt, läufst du gegen eine Hitzewand. Also schnell wieder rein ins Haus. In Frankreich gibt es für diese infernale Hitze ein eigenes Wort, nämlich canicule.
Die Hitze, sie kennt keine Gnade, sie kriecht in jede Ecke. Du musst die gesamte Hütte hermetisch abriegeln, alle Türen schliessen und alle Fenster dicht machen, um sie draussen zu halten.
Strand auch keine Lösung, denn dort bist du, wenn du den Sonnenschirm vergisst und nicht gerade im Meer schwimmst, der Hitze ausgesetzt.
Deshalb ist das beste, im Haus zu sitzen und Bücher zu lesen oder sich in Nachbarns Swimming Pool zu werfen (danke René, bist ein feiner Kerl). Ersteres ist eine wahre Wohltat, denn wann hat man schon Zeit, hingebungsvoll Bücher zu lesen (zumal in französischer Sprache)? Viel zu selten in dieser atemlosen Welt. Die Hitze ist also nicht bloss ein Sauhund, sondern auch ein Entschleuniger, ein zum-nichtstun-Zwinger.
Am Abend dann, schön Apéro mit kühlem Champagner aus Reims und Knabberzeug, um einen weiteren Sieg über die canicule zu feiern.