Cash

Bisschen Johnny Cash gehört auf Youtube, man klickt sich von Song zu Song und dann plötzlich: Jonny Cash’s last interview. 20. August 2003.

Das Gespräch dreht sich um den Tod. Cash glaubt, dass er bald sterben wird.

Interviewer: Where do you think we go afterwards?

Cash: Where do we go? When we die you mean?

Interviewer: Yeah.

Cash: Oh. Well, we all hope to go to heaven.

Cash nickt und lächelt.

Weniger als einen Monat später ist er gestorben.

Wenn man gegen sein eigenes Talent arbeitet, wird es grausam

Sven Regener in einem Interview mit dem Magazin der Zeit:

ZEITmagazin: Sie haben mit Herr Lehmann sensationellen Erfolg gehabt, es war Ihr erstes Buch. Sie sagten mal, Sie haben das Buch begonnen, nachdem Sie beschlossen hatten, genaue Beschreibungen von Menschen wegzulassen, und zwar deshalb, weil Sie es nicht können.

Regener: Es geht darum, sich die Freiheit zu nehmen, das zu tun, was man kann. Das ist beim Schreiben so und in der Musik auch. Ich brauche die genauen Beschreibungen auch als Leser nicht, die buschigen Augenbrauen, der kunstvoll geschwungene Mund. Ich lese da immer drüber hinweg. Andere finden das ganz toll, aber ich nicht, also lass ich es. Ich produziere ja auch Musiker. Ich finde immer deren Eigenheiten, das Spezielle interessant. Das versuche ich herauszuarbeiten. Manchmal sagen sie am Ende: Du hast eine Freakshow aus uns gemacht. Ich sage, nee, diese Richtung ist dein Weg, nur so wirst du wahrgenommen. Der Versuch, Mainstream zu machen, nur weil es Erfolg verspricht, geht immer schief. Wenn man gegen sein eigenes Talent arbeitet, wird es grausam.

Guus Hiddink

Der Kult-Trainer in einem Interview mit DER SPIEGEL:

Frage: Warum sind Sie heute so anders als andere Trainer?

Hiddink: Weil ich mich nicht der Macht beuge, sondern der Intelligenz. Weil ich Spieler und Trainer, Fans und Journalisten respektiere. Weil ich Fußball anders sehe und mich nicht davor fürchte, einen Spieler zu akzeptieren, der berühmter oder reicher ist als ich. Ich habe vor niemandem Angst, respektiere aber jeden. Weil Fifa, Uefa und alle Organisationen meiner Ansicht nach wichtig sind, es aber niemals mehr als das Spiel selbst und die Spieler sind oder sein sollen. Weil ich den Fußball nicht brauche, sondern will. Natürlich auch, weil ich an Menschen glaube, an die keiner glaubt, und weil ich dort, wo alle anderen ein Problem sehen, eine Herausforderung sehe. Weil ich den Spielern Vertrauen, Freiraum und ein Stück Verantwortung gebe. Weil ich den Geschmack einer bitteren Niederlage und den eines süßen Sieges kenne. Weil ich unabhängig bin und mich auch so verhalte, statt nur davon zu reden. Weil ich meinen Geist öffne, um täglich dazuzulernen. Und wenn ich den Kopf senken muss, dann tue ich das demütig.