Danke, Roger

Heute ging die beispiellose Karriere Roger Federers zu Ende, notabene mit einer Niederlage an der Seite seines grössten Widersachers und Freundes Rafael Nadal im Laver Cup.

An ein Spiel, das ich nicht gesehen habe (!), kann ich mich besonders gut erinnern. Manche behaupten, es sei das beste Tennismatch, das jemals gespielt wurde. Die Rede ist vom Wimbledon-Final 2008: Federer – Nadal. Ich war an jenem Wochenende in Tübingen, habe mir den ersten Satz angeschaut, bin in den Zug zurück nach Bern gestiegen, habe periphär mitbekommen, dass Federer den zweiten Satz ebenfalls verloren hat, egal, dachte ich, es ist vorbei, lieber ein Buch lesen. Als ich Stunden später in Bern ankomme, werde ich gewahr, dass das Spiel noch immer läuft, 5. Satz. Gibts nicht! Fernseher einschalten, mitfiebern. Federer kam tatsächlich nach einem 0-2 Satzrückstand zurück, Phönix aus der Asche Hilfsausdruck. Es geht die Legende, dass Mirka ihm in einer Pause nach den zwei verlorenen Startsätzen in den Katakomben ordentlich den Kopf gewaschen hat: geh raus und zeig, wer du wirklich bist! Das hat er dann auch getan, kam zurück ins Spiel… und verlor den 5. Satz trotzdem.

Wir haben immer gewusst, dass, wenn der Tag seines Karriereendes kommen wird, wir Zeit unseres Lebens nichts Vergleichbares mehr sehen werden. Angesichts der eigenen Vergänglichkeit und all des verflossenen Lebens sind wir, die ihn all die Jahre als passive Zuschauer begleitet haben, leicht bedrückt. Um diesem beklemmenden Gefühl entgegenzuwirken, hier das epische Federer-Nadel Video, in dem sie das “Match for Africa” promoten.

Danke für alles, Roger Federer. Es war eine Ehre und allergrösstes Kino, all die Jahre.

Federer. Was soll man da noch sagen.

19. Grand Slam Titel, 8. Wimbledon Triumph. Als moderater Tennisfan sind wir nun geradezu gezwungen, jeden weiteren Federer-Grand-Slam-Final live mitzuverfolgen, denn einen grösseren Spieler werden wir in diesem Leben nicht mehr zu Gesicht bekommen und man will schliesslich sagen können: Ich war dabei, als er seinen letzten grossen Titel gewonnen hat. Natürlich.

Oder wie die Kommentatoren der BBC treffend formulierten, als Federers Söhne Leo und Lenny nach dem Match in die Box gebracht wurden, um die Siegerehrung mitzuverfolgen (was Federer kurz aus der Fassung brachte): “to watch the old man play a bit of tennis on a Sunday afternoon.”

ALB – SUI: 0 – 1

  1. Zum Glück ein frühes Tor
  2. Danach nicht mehr viel Qualitätsfussball
  3. Statisches, ängstliches, behäbiges Spiel
  4. Verteidigung nicht eben sattelfest. Muss besser werden.
  5. Egal, nur das Resultat zählt
  6. Ein gutes Pferdchen springt nur so hoch wie es muss (hoffentlich)
  7. Danke Yann Sommer!

Grande Berna

Und so kam es dann auch. Der SC Bern errang (zugegebenermassen verdient) den Meistertitel mit 4:1 Siegen gegen den HC Lugano. Auf ihrem Weg zum Titel besiegten sie den Qualifikationssieger (ZSC) mit 4:0 und den Qualifikationszweiten (HC Davos) mit 4:1. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

Grande Lugano

Ich hoffe natürlich auf die Bianconeri, denn der SCB steht nicht hoch in meiner Gunst, doch ich befürchte, dass die Bären den Bär von der Leine lassen werden und dann ist kurzum Feierabend.

So ist das Leben. Auf dass der Drache wieder mal erwacht.

Die Roten steigen ab

Es sind noch 12 Runden zu spielen, doch wir müssen uns eingestehen: diesmal wird es uns erwischen. Wir werden die Klasse nicht halten können. Zu schwach der Kader, zu trostlos die Auftritte in letzter Zeit. Heute die achte Niederlage in Serie eingefahren, freier Fall Hilfsausdruck.

In der 2. Bundesliga ist nicht alles schlecht: neue Städte besuchen, neue Stadien besichtigen, attraktive Gegner, von denen wir einige hoffentlich besiegen werden. Auch ganz schön: nicht ständig auf die Fresse kriegen.

Wiederaufstieg können wir für einige Jahre vergessen, aber wir werden uns wiedersehen dort oben, irgendwann.