HSV Halten – FC Grenchen: 8-0

Und weiter gehts mit Fussball, quasi englische Woche.

Eieiei, was für eine Begegnung. Nach den Enttäuschungen der letzten Wochen eine echte Wohltat.
Im zweiten von drei aufeinanderfolgenden Heimspielen stand dem HSV ein namhafter Opponent gegenüber: FC Grenchen, Cupsieger 1959 und fünfmaliger Vizeschweizermeister. Diese Erfolge liegen allerdings schon einige Jahrzehnte zurück und die aktuelle 5.Liga-Truppe scheint nicht gewillt zu sein, sich in die ruhmreiche Geschichte des Clubs einzureihen, schliesslich haben sie es geschafft, in der Tabelle hinter den HSV zurückzufallen, was wahrlich nicht vielen anderen Teams gelungen ist.
Die Haltener durch Heimvorteil und bessere Platzierung also leicht favorisiert. Dessen bewusst, gingen sie mutig und unerschrocken in die Partie, die mit 15-minütiger Verspätung angepfiffen wurde, nachdem einige Gäste Halten in der Nähe von Olten verordet hatten und das Reiseziel zunächst knapp verfehlten. Das Spiel der Grenchner war denn auch von leichter Desorientierung geprägt. Der HSV trat selbstbewusst auf und hielt den Ball in den eigenen Reihen, auf der Suche nach der in den letzten Auseinandersetzungen vermissten Ballsicherung und Ruhe im Spielaufbau. Sie lauerten auf ihre Chance. Die Gäste hingegen wirkten ein wenig fahrig und konfus, wenig lief bei ihnen zusammen. Sie waren stets einen Schritt zu spät, das Abwehrverhalten war dürftig, die Haltener tauchten mit ihren flüssig vorgetragenen Angriffen über die Flanken immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Der Lohn für diese Bemühungen liess nicht lange auf sich warten: Weber eröffnete nach wenigen Minuten aus einem Getümmel im Strafraum den Torreigen. Die Spielanlage der Grenchner blieb chaotisch und unberechenbar, der Trainer untermauerte diese Strategie, indem er ein reges Rotationsprinzip pflegte: alle 15 Minuten wechselte er Spieler aus und wieder ein. An der unkonventionellen bis unbeholfenen Spielweise seiner Mannschaft konnte dies nichts ändern. Der HSV agierte souverän, blieb am Drücker, liess Ball und Gegner laufen und erzielte in regelmässigen Abständen sehenswerte Tore. Besonders hervorzuheben gilt es den stramme und dennoch platzierten Flachschuss aus halbrechter Position von Aussenverteidiger Stampfli, dem nach eigenen Angaben alle sieben Jahre ein Treffer gelingt. Es folgten vor der Pause noch die Torerfolge drei und vier durch den überragenden Spielführer Friedli.
Die zahlreichen, von weit her angereisten Fans, waren hochzufrieden ob der ungewohnt attraktiven Darbietung. Die Spieler waren es auch.
Die zweite Halbzeit war ein Abbild der ersten. Die Haltener kontrollierten das Spiel und liessen die Grenchner nicht zur Entfaltung kommen. Sie fingen die Angriffe der Gegenseite früh ab und stürmten nach einem Ballgewinn auf direktem Weg zum gegnerischen Tor. Den Grenchnern gelang weiterhin wenig, sie spielten konzeptfrei und wirkten zunehmend genervt. Die HSV-Tormaschinerie lief auf Hochtouren: es folgten die Treffer fünf (Schweingruber), sechs (Roth) und sieben (wieder Friedli), eines schöner als das andere.
Eine Viertelstunde vor Schluss markierte Weber, der schon das erste Tor erzielt hatte, den achten und zugleich letzten Treffer der Partie. Damit schloss sich ein Kreis, so rund wie die Erde selbst.
Der HSV zeigte eine ansprechende Leistung gegen einen inferioren Gegner und siegte ungefährdet und auch in dieser Höhe verdient. Es bleibt zu hoffen, dass der Schwung aus diesem Spiel in die kommenden Begegnungen hinüber gerettet werden kann.

Tore:
1:0 (Weber)
2:0 (Stampfli)
3:0 (Friedli)
4:0 (Friedli)
5:0 (Schweingruber)
6:0 (Roth)
7:0 (Friedli)
8:0 (Weber)