HSV Halten – FC Selzach: 2-3

Dieses Berichtli basiert auf den mündlichen Überlieferungen von Daniel Weber. Man möge mir verzeihen, wenn seine Ausführungen verzerrt darstellt werden.
Der FC Selzach ist ein unangenehmer Gegner, gewonnen hat der HSV in letzter Zeit in dieser Liga selten gegen die Mannen vom Jurasüdfuss, obwohl man immer denkt: so viel besser sind die gar nicht.
Das Spiel begann beschaulich, die ersten zehn Minuten gestalteten sich aus Sicht des HSV durchaus vielversprechend. Dann aber ergriff die Haltener eine seltsame Frühjahrsmüdigkeit. Die Beine wurden schwer und die Laufbereitschaft nahm rapide ab, quasi Standfussball. Die Selzacher, nicht viel besser, aber doch bereit, ein wenig mehr zu rennen, nutzten die Verweigerungshaltung des HSV konsequent aus und erzielten einen Treffer nach dem anderen, drei Stück insgesamt. Kurz vor der Pause besannen sich die Einheimischen dann doch noch der Grundpfeiler des Fussballspiels, liefen wieder mehr und wurden noch vor der Halbzeit mit dem ersten Treffer belohnt: der wieselflinke Nils donnerte den Ball in die Maschen. Der Trainer fand in der Pause deutliche Worte und gab auch gleich die Richtung bekannt: vorne werden die Tore erzielt, also mal eben den Vorwärtsgang einlegen. Damit wurde die grosse Druckphase des HSV eingeläutet. Die Gäste wurden früh attackiert, was sie zu Fehlern zwang und dem HSV Möglichkeiten eröffnete. Und da schlägt dann häufig die Stunde der routinierten Spieler, denn die rennen zwar nicht mehr so schnell und so viel, wissen aber, wo sie hinlaufen müssen, wenn Flanken geschlagen werden. Als Nils eine gefühlvolle Hereingabe in den Strafraum entsendete, stand er bereit, Weber Daniel, das alte Kopfballungeheuer. Der Ball traf seine Stirn und die Stirn wuchtete den Ball mit traumwandlerischer Sicherheit am Torhüter vorbei ins Netz. Nur noch 2:3 und plötzlich erwachte wieder dieses Gefühl im HSV-Kollektiv, das Ruder doch noch herumreissen zu können. Leider kehrte genau in dieser Phase, als man ernsthaft über die Möglichkeit einer Wende nachzusinnen begann, die Müdigkeit unverhofft zurück. Damit war die Druckphase beendet und eine geradezu klassische Fussballsituation bestimmte fortan das Spielgeschehen: die einen können nicht, die anderen wollen nicht. Das blieb so für den Rest der Partie, weshalb der HSV ein weiteres Mal mit einer knappen Niederlage im Gepäck vom Platz schlich.

Tore: 0:1, 0:2, 0:3, 1:3 (Nils), 2:3 (Kopfball-Weber)