HNK Croatia – HSV Halten: 4 – 0

Was sich am Donnerstag Abend auf dem Sportplatz Brühl zu Solothurn zugetragen hat, spottet jeder Beschreibung und muss aus Sicht des HSV als veritables Fussballdebakel bezeichnet werden.
In der vergangenen Spielzeit siegte man in der Vorrunde gegen den HNK Croatia komfortabel mit 4:0, um in der Rückrunde knapp mit 1:0 zu unterliegen. Durchaus eine Mannschaft in Reichweite also. Könnte man meinen.
An jenem Abend aber wurde der HSV von einem gefällig aufspielenden, aber keineswegs übermächtigen Gegner zermürbt, demontiert, niedergerungen, vorgeführt.
Sehr schnell wurde klar, dass die Kroaten die technisch feinere Klinge führten, doch der HSV hielt zunächst mit Kampf und Einsatz dagegen. Die Stirn des Haltener Übungsleiters an der Seitenlinie legte sich angesichts der im Vergleich zu den ersten Spielen dieser Saison ungleich höheren Fehlpassrate in tiefe Falten. Nachdem man das kroatische Startfeuerwerk unbeschadet überstanden hatte, glich sich das Geschehen auf dem Rasen mit zunehmender Spielzeit aus und beinahe schien es, als ob der HSV die Partie langsam in den Griff bekam. Die Anakonda umschlingt sanft ihre Beute, um sie langsam zu ersticken. Kurz vor der Pause befreite sich aber das vermeintliche Opfer auf spektakuläre Art: eine unübersichtliche Situation im Haltener Strafraum, die Abwehr brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone und aus einem Gewühl heraus erzielte Croatia den ersten Treffer, dem noch vor der Pause das 2:0 folgte (ein perfide abgefälschter Ball von der Stafraumgrenze).
In der zweien Halbzeit schickte sich der HSV wie so oft klaglos in die Niederlage. Es war kein Wille erkennbar, das Ruder nochmals herumzureissen. Ein altbekanntes Phänomen, das dem HSV bereits in vergangenen Spielzeiten viele unnötige Niederlagen beschert hat: nach dem ersten Gegentor greift eine Art mentale Blockade um sich, welche zu einem starken Abfall der Leistungsfähigkeit führt und einen teuflischen Abwärtsstrudel in Gang setzt. Das geordnete Aufbauspiel misslang gründlich, die händeringenden Mittelfeldspieler fanden keine Anspielstationen und die Stürmer sahen selten brauchbare Bälle. Das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Mannschaftsteilen war weitestgehend inexistent. Die meisten Spielzüge versandeten im Nichts.
So war es denn wenig erstaunlich, dass der HSV sich über das ganze Spiel keine nennenswerten Torchancen erarbeiten konnte, der HNK Croatia aber nach der Pause noch zwei weitere Treffer erzielte.
Ein Spiel zum Vergessen, sofort aus den Köpfen verbannen, nach vorne blicken.
Und immer schön an den grossen Sam Beckett denken:
Ever tried. Ever failed.
No matter.
Try again. Fail again.
Fail better.

Tore: 1:0, 2:0, 3:0, 4:0