Brett Sutton

Vor einiger Zeit ein Interview mit dem legendären australischen Triathlon-Coach Brett Sutton in der Tagesanzeiger gelesen.

Er trainiert Profis und Amateursportler nach exakt denselben Prinzipien.

Welche Prinzipien sind das?

Ich will, dass sie ein Gefühl für ihren Körper kriegen, ihre Limiten kennen lernen. Doch genau das ist das Schwierige. Motivierte Sportler pushen sich immer weiter: No pain, no gain. Erst wenn man Schmerzen hat, wird man besser. Blödsinn! Das ist das Dümmste, was ich je gehört habe. Ich möchte, dass meine Sportler merken, wann sie zurückschrauben müssen. Aber die Tendenz ist, dass die meisten immer mehr wollen.

Warum ist das so?

Es gibt zwei Gründe: Entweder sie sind übermotiviert und stecken sich zu hohe Ziele, weil sie sonst mit ihrem miserablen Leben nicht klarkommen. Oder, noch schlimmer, sie glauben den Gadgets.

Dann wird er gefragt, ob Amateursportler etwas von Profis lernen können, was er verneint. Um dann nachzuschieben:

Aber ich sage Ihnen gern, von wem sich Amateursportler etwas abschauen sollen.

Bitte.

Von den Läufern in Ostafrika. Ich liebe deren Mentalität, vor allem die der Kenianer. Wenn sie locker trainieren sollen, dann joggen sie gemütlich in der Gegend rum. Und wenn sie während eines Intervalltrainings oder in einem Wettkampf ans Limit gehen müssen, dann verwandeln sie sich in Krieger, die alles andere vergessen. Und was machen sie, wenn sie verletzt sind? Dann ist es Gottes Wille, und sie machen so lange Pause, bis sie wieder gesund sind. Das ist die Intuition, die die Europäer und die Amerikaner nie zulassen, weil sie das Gefühl haben, sie wüssten alles besser.