Vor einigen Wochen habe ich im Spiegel einen Bericht über den Boulvardzeitungsdichter Franz Josef Wagner gelesen. Als er jung war, wollte er Schriftsteller werden, doch dann verschlug es ihn zur Bunten und heute ist er Kolumnist bei der Bildzeitung. Sie nennen ihn den “Gossen-Goethe”. Auszug aus dem Artikel:
Die richtigen Schriftsteller wurden seine engsten Freunde, er bewunderte sie, Wolf Wondratschek etwa oder Jörg Fauser, der Junkie-Dichter, der, wäre er nicht so früh gestorben, Deutschlands größter geworden wäre, da ist sich Wagner sicher. “Gegen Jörg könnten alle Walsers heute einpacken.” Aber Fauser wurde überfahren, in der Nacht nach seinem 43. Geburtstag, zu Fuß und betrunken auf einer Autobahn auf dem Weg in den Puff.
Ein interessanter Mann also, dieser Jörg Fauser, deshalb ein Buch von ihm gekauft und gelesen: Der Schneemann. Offenbar verfilmt mit Marius Müller-Westernhagen. Es geht um einen Typen, der 5kg Kokain findet, das grosse Geld wittert und dann erhebliche Mühe hat, die heisse Ware loszuwerden. Unterhaltsamer Plot, schnörkellos geschrieben, gefällt mir. Der Fauser, der war wirklich ein Grosser. Nicht so gross wie Wolf Haas, aber gross ohne jeden Zweifel.
One response to “Jörg Fauser – Der Schneemann”
fauser schrieb neben “der schneemann” auch anderes, “strand dere stadt” zum beispiel. oder “rohstoff”. allesamt grossartige bücher. ich las den schneemann beim erscheinen und lese fauser bis heute. eines seiner bücher oder büchlein liegt fast immer auf meinem tisch. dass fauser ein grosser geworden wäre, sehe ich auch so.
gruss, caspar