2666 – Der Grund allen Lesens

In diesem Jahr will ich einige der grossen zeitgenössischen Romane lesen (z.B. 2666, Unendlicher Spass, Brüder, Die Wohlgesinnten, Der Turm). Begonnen habe ich mit 2666 von Roberto Bolano.
Auf Seit 283 habe ich den Grund gefunden, warum ich dies tue:

Nicht einmal die belesenen Apotheker wagen sich mehr an die grossen, die unvollkommenen, die überschäumenden Werke, die Schneisen ins Unbekannte schlagen. Sie geben den perfekten Fingerübungen der grossen Meister den Vorzug. Anders gesagt: Sie wollen die grossen Meister bei eleganten Fechtübungen beobachten, aber nichts wissen von den wahren Kämpfen, in denen die grossen Meister gegen jenes Etwas kämpfen, das uns allen Angst einjagt, jenes Etwas, das gefährlich die Hörner senkt, und es gibt Blutvergiessen, tödliche Wunden und Gestank.

Die Schneisen ins Unbekannte schlagen. So ist es. Da muss man als Leser hin. Nicht immer bloss Martin Suter und Wolf Haas (obwohl natürlich Spitzenautoren), wos lustig und spannend ist, sondern auch mal dort hin wos weh tut, wo die Lunge brennt und die Augen tränen.
Kafka hat es so ausgedrückt:

Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.