Moustache

Beinahe schon lange ist es her, seit ich mit Thom, Sarah und Tristan in Singapur und auf der bezaubernden Insel Koh Jum zwei entspannende Ferienwochen verbracht habe. Der beste Nebeneffekt dieses Urlaubes war Thoms Leistung, dank Tristans Überzeugungskraft und logischer Beweisführung dem Rauchen abzuschwören (Respekt, mit 10 Jahren schon ein Menschenleben gerettet). Der zweitbeste Nebeneffekt war eine Wette mit Sarah, die ich nach Lage der Dinge gewinnen werde. Worum gehts: Sarah hat in ihrer Hängematte liegend prophezeit, dass in diesem Jahr (=2007) junge hippe urbane Menschen den Schnurrbart wiederentdecken werden. Blödsinn, habe ich gesagt, niemals.
Ein Erklärungsversuch: Thom trug zu der Zeit eine Andeutung eines Moustache, ein schüchterner Flaum mehr, was Sarah in ihrer Überzeugung bekräftigt haben dürfte. Nun, meine Argumentation beruhte mehr auf ästhetischen Überlegungen, was aber zugegebenermassen höchst unzuverlässig ist, ich erinnere bloss an den unsäglichen Disko-Bart (Thom-Terminologie), diese neckische Rasur-Auslassung zwischen Mund und Kinnspitze. Ein Unsinn, der immer noch allgegenwärtig ist auf den Tanzflächen dieses Landes.
Die Laufzeit der Wette beträgt exakt ein Jahr; am Sylvesterabend dieses Jahres wird sie ihr Ende finden. Bisher habe ich noch keine Anzeichen einer sich abzeichnenden Moustache-Welle entdeckt, die über uns hereinbrechen könnte (mir schwante Böses während des Borat-Hypes). Wie sich der Schwellenwert zur Bestimmung der Schnurrbartdichte genau errechnet, haben wir nie besprochen, aber irgendwie muss ein Trend dahingehend sichtbar sein. Soll heissen, ab in die FCZ-Fankurve (denn dort stehen die jungen hippen Menschen), den Notizblock hervor und zu zählen beginnen. Wird die magische 10% Marke nicht überschnitten, dann bin ich der Sieger. Ansonsten ziehe ich meinen Hut.
p.s. Thom hat den Moustache noch während der Ferien entfernt. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist.