In der Hitze des Südens

Seit 10 Tagen weile ich mit Laure in den Sommerferien. Wie schon in den vergangenen Jahren sind wir zu Laures Oma in die Provence gefahren, sprich französische Südküste.
Die Sonne scheint, das Leben plätschert gemütlich vor sich hin, langsam bekomme ich die französische Sprache wieder besser in den Griff (insbesondere meinen alten Feind, die Zeiten: Présent, Imparfait, Futur, Conditionnel, Subjonctif) und bei den regelmässigen Apéros vor dem Abendessen fliesst der Champagner in Strömen, denn du darfst eines nicht vergessen: Laures Oma wurde in der Bretagne geboren, lebte aber lange in der Champagne, weshalb auch in der tiefsten Provence stets für reichlich Champagner gesorgt ist.
Die Temperaturen bewegen sich jenseits der von mir geforderten 25 Grad, irgendwo zwischen 30 und 40. Zum Glück gibt es Nachbar René mit seinem Swimmingpool, in den man sich von Zeit zu Zeit werfen kann, wenn die hohen Temperaturen allzu schwer auf dem Körper lasten. Oder mit dem Auto ans Meer fahren, am Morgen oder am Abend, wenn Temperaturen und Menschenmassen sich im erträglichen Rahmen halten. Aber natürlich alles Luxusprobleme, frage nicht, dessen bin ich mir vollkommen bewusst.
Auch dieses Jahr wird mir wieder vor Augen geführt, wovon ich schon oft berichtet habe: die Franzosen wissen zu leben. Man nennt das hier savoir vivre und das bedeutet: gut essen, gut trinken, nicht hetzen, locker bleiben. Man kann durchaus von paradiesischen Zuständen sprechen.
Ich werde dieser Zeit nachtrauen, wenn sie vorüber ist, das weiss ich schon jetzt. Bitterlich werde ich weinen, bitterlich. Aber jetzt ist jetzt und alles ist gut.
Mein Blog-Ferien-Ziel war es, einige Ereignisse aus der nahen Vergangenheit, die ich in den letzten Wochen versäumt habe zu besprechen, in diesen Wochen aufzuarbeiten. Mit anderen Worten: es sollte Blog-Einträge hageln, dass es nur so kracht; mit Wortwitz und alles. Obwohl ich bereits weit hinter meinen ambitiösen Vorgaben zurückliege, werde ich mir alle Mühe geben, dann und wann was ins Internet zu stellen, wenn mir was einfällt, das in die Welt geschrien werden muss.