In meinen Augen reichlich bizarr und trashig; genau die Art von Aufnahmen, die ich machen würde, wenn ich weder Geld noch Zeit noch Antrieb hätte. Mag sein, dass mir die Botschaft des Clips verborgen geblieben ist. Aber keine Problem, Augen schliessen und den Song auf sich niedergehen lassen.
So, schon länger nichts mehr geschrieben, mächtig am rocken, bald schon in den Ferien und vieles muss noch erledigt werden. Der RFID Reader läuft unterdessen einwandfrei, ein Teufelsgerät, ersonnen von Harald Welte et al., der bereits Netfilter und OpenMoko entwickelt hat. Dazu irgendwann später mehr. Heute Abend die Tür geölt, die Steuererklärung endlich ausgefüllt und mich für den Kampf bei der Berner Steuerverwaltung aufgerüstet. Dazu die Küche geputzt, den FCZ bei der Niederlage in Istanbul begleitet und jede Menge gute Musik gehört: Das Rock Special (mit meinen geliebten Fratellis) und direkt anschliessend eine Sendung mit dem schönen Namen Sounds auf DRS3. Danach MTV und der Erkenntnis, dass die Editors doch nicht so doof sind wie bisher angenommen: An End Has a Start, nicht übel, nachdem ich die letzte Scheibe aufgrund von fachkundigen Hinweisen aus dem erweiterten Freundeskreis blind gekauft und für schlecht befunden habe.
Ich habe das Album Costello Music unlängst lobend erwähnt und ich muss mein Urteil unterstreichen: druckvoll, krachend, wild, laut, hemmungslos, temporeich, kraftvoll. Sie nehmen dich sanft bei der Hand, stossen das Tor auf zu einer anderen Welt; der Rest ist Gitarrentaumel. Aber was sind schon tote Worte, wenn man von lebendiger Musik schreibt. Aus diesem Grund habe ich höchst illegal 33 Sekunden des Songs The Gutterati? aus der CD extrahiert und hier hinterlegt. Ich freue mich bereits auf die Abmahnung von Universal-Island Records Ltd. wegen unrechtmässiger Publikation von urheberrechtlich geschütztem Tonmaterial (wie vor kurzem DER SPIEGEL), aber hey, ich möchte dazu folgendes sagen: (1) habe ich das Album für > 25 SFr. gekauft, (2) sind es lediglich 33 Sekunden und (3) versuche ich damit andere Menschen zu überzeugen, dieses Album ebenfalls zu erwerben, quasi Gratis-PR. Denkt mal darüber nach und beim nächsten Konzert werde ich die gesamte Fussballmannschaft des HSV Halten mitschleppen + Ersatzspieler. Versprochen.
p.s. Lerch, der Fuchs, hat den Braten schon früher gerochen und das Konzert im Januar in Zürich besucht. Nackt auf den Tischen tankend, nehme ich an.
p.p.s. Das hier ist aus rechtlicher Sicht unbedenklich:
War das gerecht? Es hat jeden einzelnen Tag wie aus Kübeln gegossen und die einzige Band, die ich wirklich WIRKLICH sehen wollte, hat ihren Auftritt abgesagt: es waren dies die fabelhaften Razorlight, sie sollten aus Grossbritannien zu uns herüberschweben, nur leider wurde die Insel von starken Regenfällen heimgesucht und mit ihr auch der Flughafen, und da haben die Verantwortlichen gesagt: wir lassen kein Flugzeug in die Schweiz starten. So kam es, dass die fabelhaften Razorlight in London blieben und ich war untröstlich. In der Minute ihres geplanten Auftritts habe ich zu Hause das Album Up All Night zur Hand genommen und den fabelhaften Titel In the city gespielt, die Luftgitarre angestimmt und die Luftdrums geschlagen. So war das diese Jahr auf dem Gurten. Wenn man nicht mehr 17 Jahre alt ist und zu besoffen, um noch mitzubekommen, wo man sich befindet und welche Wetterverhältnisse herrschen; wenn man dem beissenden stechenden Gestank von Urin und Exkrementen nicht schutzlos ausgeliefert sein will, dann war das dieses Jahr nichts auf dem Gurten. Aber ich blicke bereits verklärt zurück und sage: es gab auch schöne Momente wie die Konzerte der Beatsteaks und der Fantastischen Vier am Freitag.