Auszug aus einem SPIEGEL-Gespräch mit John Bolton (früherer Sicherheitsberater unter Trump).
SPIEGEL: Wie werden denn nun im Weißen Haus in der Außenpolitik Entscheidungen getroffen?
Bolton: Einen funktionierenden Nationalen Sicherheitsrat gibt es ja im Prinzip nicht mehr. Da sitzt Trump jetzt also im Oval Office mit seinem Verteidigungsminister Pete Hegseth (Bolton lacht laut auf und schüttelt den Kopf), dazu Außenminister Marco Rubio, Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard, Stabschefin Susie Wiles und Vizepräsident JD Vance (lacht noch mal laut auf), der keinerlei Erfahrung hat in Fragen der nationalen Sicherheit. Sie versuchen, irgendwie herauszufinden, was sie tun sollen. Und dann sagt Trump vielleicht: Lasst mich mal Bibi (gemeint ist Benjamin Netanyahu –Red.) anrufen und schauen, was er macht. Und dann sagt Bibi: Ich brauche diese B2-Tarnkappenbomber und die bunkerbrechenden Bomben. Nur dieses eine Mal. Wir ziehen das jetzt durch. Es kann schon sein, dass er Trump so kriegt.
Historischer Kontext für spätere Generationen: wir befinden uns seit einigen Tagen in einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran. In Washington sitzen Leute im Oval Office, die vielleicht mal kurz bei Bibi anrufen und fragen, was er so treibt (und was ihn umtreibt).