Schmidt und die Menschenrechte

Auszug aus der Kolumne Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt im Magazin der Zeitschrift Die Zeit. Es geht um die Frage, ob man sich angesichts von Menschenrechtsverletzungen in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen darf. Schmidt ist ein vehementer Verfechter der Nicht-Einmischung.

Frage: Die Alternative zur Einmischung beschreibt das widerliche Wort vom “Ausblutenlassen”.

Schmidt: Nein, das ist falsch. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, dazu gehört auch die militärische Intervention. Aber kaum eine besitzt wirklich positive Erfolgsaussichten. Es ist unausweichlich ein Element der conditio humana, dass es Grausamkeit, Verfolgung und Unterdrückung immer wieder gibt.

Frage: Sie sind da so pessimistisch?

Schmidt: Die Menschen werden vielleicht eines Tages einsehen, dass man Gewalt nicht mit Gewalt ausrotten kann.

Hart an der Schmerzgrenze. Mir persönlich steht da immer die Empathie im Weg.