CIS Solettese – HSV Halten: 5-1

Ich darf jetzt auch pathetische, leicht überhöhte 5.Liga-Mätschbrichtli für die HSV Halten Homepage verfassen, von Spielen, die ich selber bestritten habe. Die erste Episode beschreibt die Partie letzte Woche. Ich kann mich nicht erinnern, jemals von einer gegnerischen Mannschaft derart dominiert worden zu sein (auch wenn das da nicht so steht). Aber wir haben uns teuer verkauft.

An einem bitterkalten Spätsommerabend standen sich auf schwer bespielbarem Terrain in Solothurn der unangefochtene Tabellenführer CIS Solettese und die wackeren Mannen aus Halten gegenüber.
Der spielstarke Gastgeber bestimmte von Beginn weg das Geschehen auf dem Platz, doch die ungestümen Angriffe wurden von der unerschrockenen Haltener Hintermannschaft geschickt abgewehrt, wobei dem HSV auch das Glück bisweilen zu Hilfe eilte. CIS Solettese erhöhte den Druck kontinuierlich, während der HSV die hart erkämpften Bälle zumeist planlos in die gegnerische Hälfte zurückschlug. Mit zunehmender Spieldauer operierte die CIS-Kreativabteilung vermehrt mit langen Bällen in die Spitze, die durchaus gefährlich waren, vom Haltener Defensivverbund aber zuverlässig neutralisiert werden konnten. Nach einer halben Stunde fand der HSV besser ins Spiel, die Bälle wurden nicht mehr ausschliesslich nach vorne gedrescht, Ansätze eines gepflegten Kombinationsspiels wurden erkennbar, die Spieler fassten langsam Vertrauen.
Dann aber: aus einer unübersichtlichen Spielsituation heraus zerschlug CIS die aufkeimenden Hoffnungen der Haltener mit dem ersten Treffer der Partie, dem wenige Minuten später in Gestalt eines heimtückischen Flatterballs ein zweiter folgte. Nach der Pause plätscherte das Spiel vor sich hin, bis der HSV-Topskorer Weber mit seinem linken Zauberfuss den Ball unweit des gegnerischen Strafraums aufnahm und mit einem wunderschönen Schuss aus der Drehung ins Tor hämmerte. Die Spieler auf beiden Seiten rieben sich verwundert die Augen und der HSV erkannte: der übermächtige Gegner ist in der Abwehr verwundbar. Alles drängt nach vorne und hinten steht die Tür weit offen. Wieder fassten die Haltener Hoffnung.
CIS antwortete mit wütenden Angriffen, über die Seiten vorgetragen, sehr gefährlich. Doch noch liess die Haltener Defensive keine weiteren Treffer zu.
Ich wünschte, ich könnte von einer Foreman-Ali Nacht berichten, wie damals 1974 in Kinshasa, als der hoch favorisierte George Foreman sieben Runden auf den grossen Muhammad Ali einprügelte, bevor dieser den völlig entkräfteten Foreman am Ende der 8. Runde auf die Bretter schickte. Ich wünschte, es wäre ein Wunder geschehen an jenem Abend in Solothurn, doch Wunder sind scheue Geschöpfe und sie machen uns nicht alle Tage ihre Aufwartung.
So nahm die Geschichte ihren Lauf.
Die spielerisch, technisch und läuferisch überlegenen Platzherren erstickten das zarte Pflänzchen der Zuversicht in der zweiten Halbzeit mit drei weiteren Treffern, doch leisteten die tapferen Haltener bis zuletzt erbitterten Widerstand.
Das ist das Grosse an dieser Truppe: die Spieler rennen weiter, kämpfen leidenschaftlich mit dem Mute der Verzweiflung, auch wenn die Hoffnung die Bühne längst verlassen hat.
Das ist Fussball.

Torfolge: 1:0, 2:0, 2:1 (Weber), 3:1, 4:1, 5:1