FC Rüttenen – HSV Halten: 2-0

Mit 14 hochmotivierten Akteuren macht sich die zweitbeste Mannschaft des HSV Halten auf den Weg nach Rüttenen, Bezirk Lebern, Kanton Solothurn, 516 M.ü.M, 1422 Einwohner, Jurasüdfuss, mit herrlichem Blick auf den Weissenstein. Der Fussballplatz des FC Rüttenen hat die bemerkenswerte Eigenart, dass grosse Mengen Sand darauf verteilt wurden. Keine Ahnung, welche Überlegungen dieser Massnahme zugrunde liegen, die Konsequenzen allerdings sind schmerzhaft: eine nicht unwesentliche Anzahl Spieler verlässt das Feld mit blutigen Knien.
Die Spiele des HSV gegen den FC Rüttenen lassen sich in der Regel folgendermassen charakterisieren: (1) sie sind unattraktiv (viel Kampf, wenig Eleganz) und (2) der HSV verliert.
Doch es beginnt nicht schlecht für die Haltener: nach wenigen Minuten gelangt der Ball über die rechte Seite vors Tor der Gastgeber, wo viele Spieler rumstehen, aber es den HSV-Angreifern nicht gelingt, im allgemeinen Chaos den Ball im Tor unterzubringen. Dann kurze Schrecksekunde auf der anderen Seite, als Torhüter Oli einen Rückpass wegdreschen will, den Ball verfehlt, die Situation aber mit einer blitzschnellen Reaktion bereinigt, indem er sich gekonnt auf das runde Leder wirft, bevor der heranstürmende Angreifer ihn erreicht.
Mitte der ersten Halbzeit übernimmt der FC Rüttenen das Spieldiktat. Die Defensive der Haltener gerät immer mal wieder unter Druck, allerdings zeichnen sich die Angreifer aus Rüttenen nicht durch übermässige Effizienz aus. Dem Spiel des HSV fehlt die Präzision, die Abwehr steht zwar einigermassen stabil, aber nach vorne läuft nicht viel zusammen. Die Gastgeber erobern im Mittelfeld den Ball und befördern ihn ohne grosse Umschweife Richtung gegnerisches Tor. Beim HSV macht sich Unmut breit und der Capitano versucht mit einigen gezielten Gefühlsausbrüchen seine Mitspieler wachzurütteln.
Gegen Ende der ersten Halbzeit verlieren die wütenden Angriffe der Rüttener an Intensität und der HSV kommt besser ins Spiel. Torchancen allerdings vermögen sich die Gäste weiterhin nicht zu erarbeiten.
Der Plan für den zweiten Durchgang ist klar: kein Tor kassieren und selber irgendwie eines erzielen. Die Haltener spielen nun mit der tief stehenden Sonne im Rücken, was ihnen durchaus zum Vorteil gereichen könnte. Nach 52 Minuten schickt der Trainer Näppi (für Yves) und Zaugg (für Chris) in die Schlacht. Tore müssen her. Doch oje: in der 62. Spielminute wird den Gastgebern ein indirekter Freistoss aus aussichtsreicher Position zugesprochen. Der Schütze hält drauf, herrlicher Schuss, der Ball zappelt im Netz, der Schiedsrichter gibt den Treffer, Entsetzen beim HSV, denn man glaubt, dass der Freistoss indirekt hätte ausgeführt werden müssen, daher nur zwei Leute in die Mauer gestellt. Grosse Diskussionen, der Schiedsrichter lässt sich aber nicht umstimmen, der Treffer zählt, der HSV damit ein wenig in Rücklage. Dann wird Tom für Blaser eingewechselt, später nochmals Blaser für Friedli, quasi 3-Mann-Sturm, Offensive total. Der Mut wurde nicht belohnt, ganz im Gegenteil, 10 Minuten vor Schluss gelingt Rüttenen noch der Treffer zum 2:0. Damit ist das Spiel entschieden. Die Rüttener vergeben noch einige Grosschancen, während sich die Haltener in der Offensive zwar redlich abmühen, aber keinerlei Torgefahr heraufbeschwören können. So siegt der FC Rüttenen in einem kampfbetonten Spiel mit 2:0. Na ja, eigentlich so wie immer. Man ist versucht zu glauben, dass Geschichte eben doch nichts anderes ist als die Wiederholung des ewig gleichen.

Für den HSV berichten:
Tom “Gonzo” Flury
Zaugg