EM im eigenen Land

Man muss sich tapfer zum Fussball-Fansein bekennen, egal, was die Intellektuellen sagen, auch wenn man manchmal in Peinlichkeit versinkt oder Anlässe fussballbedingt nicht wahrnehmen kann. Fansein bedeutet aber auch, dass das Turnier gelaufen ist, sobald die eigene Mannschaft aus dem Turnier geprügelt wurde, Gastgeberrolle hin oder her. Und so war die EM 2008 für mich dann doch relativ früh zu Ende, noch bevor ich überhaupt Schweizer Boden betreten hatte (denn ich war mit Laure in den Ferien, dazu in naher Zukunft mehr).
In Bern habe ich das letzte Gruppenspiel der festfreudigen Holländer miterlebt, was alles übertroffen hat, was ich jemals in Zusammenhang mit einem Fussballspiel gesehen habe. Streetparade dagegen Kindergeburtstag. Aber eben: unsere Mannschaft bereits nach der Vorrunde weggewischt, was willst du dich da noch freuen. Dies mag auch der Grund dafür gewesen sein, dass der Sommermärchen-Funke nie auf die Bevölkerung übergesprungen ist.
Aber: Es muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass Spanien den Titel völlig verdient errungen hat. Unerschrockener Offensivfussball, vorne werden die Tore geschossen, so muss es sein. Alles andere: Katzenjammer. Versöhnlicher Abschluss einer höchst durchwachsenen Veranstaltung.

2 responses to “EM im eigenen Land”

  1. Schade für die Schweiz und den armen Ballack….. Biz L

  2. Weltmeister 2010, kein Frage.
    Jetzt, da sie weg ist, beginne ich die EM doch schmerzlich zu vermissen. Die Abende sind trostlos und leer geworden, die prickelnde Spannung der Fussballschlachten wird mir fehlen.