Fussballleiden(schaft)

Heute Abend, blutend, schwitzend, keuchend, verlierend, habe ich zum wiederholten Male meine Liebe zum Fussball wieder entdeckt. Ich bewege mich unterdessen auf tiefstem Schweizer Niveau, 5. Liga, Solothurn, Gruppe 1. Was soll ich dir sagen: wir haben gekämpft und geflucht, und manchmal, in den magischen Momenten, die es, unnötig zu sagen, in dieser Liga allzu selten gibt, hat gar ein Zuspiel seinen Bestimmungsort erreicht. Die technischen Mittel der Spieler (auch meine eigenen, dass soll hier nicht verschwiegen werden) halten sich in engen Grenzen, aber gegrätscht und gehalten und zum Rundumschlag angesetzt wird wie bei den Grossen. Es war denn auch ein klassischer Schwinger, der mich am Kopf erwischt hat (keine Absicht, klar, einfach gedacht: da muss ich mir mal Platz verschaffen). Also begann die Nase zu bluten, ich sage nur: Wasserfall. Jetzt schreibt das Reglement vor, dass blutende Spieler nicht mehr mittun dürfen, glücklicherweise hat es der Schiedsrichter nicht gesehen, er wurde aber freundlicherweise nach 5 Minuten von meinem direkten Gegenspieler darauf aufmerksam gemacht, nur da war das Nasenbluten bereits vorüber. Habe ich mir natürlich kurzfristig ins Fäustchen gelacht, frage nicht. Leider vermochten wir das Spiel nach 0:2 Rückstand gegen die Fussballgrossmacht FC Flumenthal nicht mehr zu wenden, lediglich der Anschlusstreffen war uns noch vergönnt. Macht nichts, nächsten Mittwoch putzen wir den FC Atees Solothurn weg, wäre doch gelacht.