Gurten in der Nachbetrachtung

War das gerecht? Es hat jeden einzelnen Tag wie aus Kübeln gegossen und die einzige Band, die ich wirklich WIRKLICH sehen wollte, hat ihren Auftritt abgesagt: es waren dies die fabelhaften Razorlight, sie sollten aus Grossbritannien zu uns herüberschweben, nur leider wurde die Insel von starken Regenfällen heimgesucht und mit ihr auch der Flughafen, und da haben die Verantwortlichen gesagt: wir lassen kein Flugzeug in die Schweiz starten. So kam es, dass die fabelhaften Razorlight in London blieben und ich war untröstlich. In der Minute ihres geplanten Auftritts habe ich zu Hause das Album Up All Night zur Hand genommen und den fabelhaften Titel In the city gespielt, die Luftgitarre angestimmt und die Luftdrums geschlagen. So war das diese Jahr auf dem Gurten. Wenn man nicht mehr 17 Jahre alt ist und zu besoffen, um noch mitzubekommen, wo man sich befindet und welche Wetterverhältnisse herrschen; wenn man dem beissenden stechenden Gestank von Urin und Exkrementen nicht schutzlos ausgeliefert sein will, dann war das dieses Jahr nichts auf dem Gurten. Aber ich blicke bereits verklärt zurück und sage: es gab auch schöne Momente wie die Konzerte der Beatsteaks und der Fantastischen Vier am Freitag.