Hoffenheim, mal wieder

1x pro Jahr muss man die Roten spielen sehen. Fakt. Es bieten sich folgende grenznahen Gegner an: Stuttgart, Freiburg, Hoffenheim. Dieses Jahr war es wieder mal Hoffenheim. Das Samstagabend Spiel. Gipfeltreffen, schon klar.

Beissende Kälte in Hoffenheim, alkoholfreies Bier im Stadion (zumindest Gästesektor), schlechte Stimmung auf den Rängen und nach 30 Minuten 2:0 hinten. Da kann es vorkommen, dass sich eine Frage langsam in deinen Kopf drängt, während sich die Kälte munter durch die Jacke frisst. Diese Frage lautet: was tue ich eigentlich hier? Aber dann: Anschlusstreffer noch vor der Pause (Stindl), Hoffnung zurück und vor dem Wurststand wird bereits über einen möglichen 2:3 Auswärtssieg fabuliert.

Die Einschätzung wird mit dem Ausgleichstreffer in der 55. Minute in eine Gewissheit überführt: heute wird eine magische Nacht, die 500km Anreise haben sich gelohnt, denn an diesem Samstagabend wird Fussballgeschichte geschrieben und wir sind mitten drin. Die Glückseligkeit weilt im H96-Sektor für ziemlich genau 5 Minuten. Dann Doppelschlag durch Hoffenheim (4:2). Zwar bringt uns Stindl in der 85. nochmals ran, so dass unweigerlich die Möglichkeit eines Auswärtsunentschiedens kurz in den Köpfen der H96-Anhänger aufglimmt, doch der Schlusspfiff begräbt dieses zarte Pflänzchen unter einem grossen Wall der Enttäuschung.

Na ja, so ist das Leben, aber immerhin eines der unterhaltsameren Auswärtsspiele, denen ich bisher beigewohnt habe.

Ich hätte gerne applaudiert, aber zu kalt, schnell nach Hause.