Arno Camenisch

Vor einigen Jahren las ich einen Artikel, wahrscheinlich im Magazin, über den Bündner Jungautor Arno Camenisch und ich dachte mir: du musst ein Buch kaufen von ihm und es lesen. Da nun aber schon viele Bücher auf meinem Schreibtisch liegen, die gelesen werden wollen, habe ich es vergessen, bis ich eine Buchhandlung in Zürich besuchte, durch die Bücherregale streifte und zufälligerweise auf eine kleine Kolumnen-Sammlung von Camensich stiess, die ich kaufte und im Zug las. Einfache, humorvolle, präzise Sprache, gefällt mir, also ab ins Internet und direkt den ersten Band seiner Bündner-Trilogie bestellt: Ser Nez. Gelesen. Fremde Welt, aber hat einen andächtigen rauen Charme. Das gefällt mir. Zudem ein interessantes Layout, linke Seite jeweils auf Räteromanisch, rechte Seite auf Deutsch.
Dann über einen Bericht der SF Kulturabteilung gestolpert, sie haben Camenisch besucht in den Bergen. Er erzählt und zerlegt dabei Holz mit der Axt. Dann sagt er:

Schreiben ist wie Holzhacken. Du musst zuerst mal genau hinschauen und verstehen, welche Art von Holz du vor dir hast, wie die Fasern verlaufen. Kannst nicht einfach nur draufhauen.

Schöne Analogie. Er spricht auf Schweizerdeutsch und sagt natürlich nicht draufhauen, sondern drybrätsche. Grosses Sprachkino.