OpenBSD

Huch, schon wieder ein Monat vergangen ohne einen einzigen Blogeintrag verfasst zu haben. Sprechen wir doch mal über Betriebssysteme. Seit Jahren bin ich leidenschaftlicher Linux-Verfechter, doch bin ich vor einigen Wochen über eine Aussage von Theo de Raadt gestolpert, seines Zeichens Chef und Alleinherrscher über das OpenBSD Projekt, von ihm gegründet und vorangetrieben, ein Mann mit einer klaren Vorstellung, wie ein Unix-Betriebssystem auszusehen hat (einfach und elegant), ist er eine äusserst polarisierende Person, weil ausgesprochen radikal und eigenwillig, schroff, rabiat und unnahbar, dem aber selbst seine schärfsten Kritiker, derer es viele gibt, ein hohes Mass an technischem Verständnis attestieren, dieser Theo de Raadt also, der nicht müde wird zu behaupten, dass Linux ein Haufen Schrott ist, sprach folgenden Gedanken aus: Linux ist allein aus Hass gegen Microsoft entstanden. OpenBSD hingegen wird aus Liebe zu Unix entwickelt. Und jetzt Achtung: Liebe > Hass. Deshalb ist OpenBSD besser als Linux. Nun, ich habe OpenBSD in einer VirtualBox installiert und ich muss sagen: es hat was. Unix wie vor 30 Jahren, bescheiden, ehrlich, demütig, nichts da mit dem neumodischen Schnickschnack (Fenster zum rumklicken usw.). Shell, vim, fertig. So muss es ein. OpenBSD wird zwar eher für Server, Firewalls und Embedded Systems eingesetzt, aber ich werde die Desktop-Lösung weiterverfolgen. Da kannst du deine Treiber noch selber schreiben. Ein Betriebssystem für Leute, die wissen wollen, was die Rechenmaschine im Innersten zusammenhält.

Ein typisches De Raadt Zitat, das seine Gedankenwelt auf den Punkt bringt:

The world doesn’t live off jam and fancy perfumes – it lives off bread and meat and potatoes. Nothing changes. All the big fancy stuff is sloppy stuff that crashes. I don’t need dancing baloney – I need stuff that works. That’s not as pretty, and just as hard.

Ein echter Büezer.