Timber Timbre

Max Küng pries vor einigen Wochen in einer Kolumne des Magazins die Platte Timber Timbre der Band Timber Timbre. Da ich in der Vergangenheit eine teilweise Übereinstimmung zwischen unseren Musikgeschmäckern festgestellt habe und weil ich lange schon keine Musik mehr käuflich erworben habe und weil die Künstler leben müssen, um weiterhin grossartige Musik machen zu können, besuchte ich erstmals in meinem Leben den iTunes Store, denn ich weiss: das ist die Zukunft. Ich kaufte dieses Album. Erste Überraschung: die Musikstücke werden im Format m4a ausgeliefert, lesbar für iTunes, nicht aber für mein Linux und den MP3 Player (ein Modell der Firma Cowon, hör mir auf mit dem iPod-Quatsch). Zum Glück lassen sich solche Probleme mit einem simplen Bash-Befehl erschlagen:

for file in *.m4a; do
faad -o - "$file" | lame -V2 - "$(basename "$file" .m4a).mp3"; rm "$file"; done

Danach auf den Player geladen, die Play-Taste gedrückt und der Dinge geharrt, die da kommen werden.
Jetzt darfst du eines nicht vergessen: bei mir ist es so, dass ich immer einige Album-Durchläufe brauche, bis ich die Grösse einer Platte auch nur erahne. Auch diesmal war es nicht anders. Zuerst mochte ich nur den Song Demon Host, später dann auf einen Schlag We’ll Find Out, Magic Arrow und I Get Low, noch später alle anderen.
Heute kann ich sagen: ein rundum gelungenes Album. Ich weise darauf hin, dass einige Songs zwei Mal auftauchen, nämlich als Studio- wie auch als KCRW-Session Version (KCRW = US-Radiostation, bekannt für ihre cutting edge music). Tut aber der Grossartigkeit der Platte keinen Abbruch, eher im Gegenteil.
Der Musikstil wird von der Band selber als Gothic Rockabilly Blues bezeichnet. Ich schätze, das kommt hin. Wer mit dieser Beschreibung nichts anfangen kann (so wie ich), dem sei gesagt: Minimalistisch, zurückhaltend, behutsam, bisschen Gitarre, bisschen Perkussion, bisschen Orgel, und dann seine Stimme über allem.
Kaufen, kaufen, kaufen.

p.s. iTunes Store ist Schrott. Da muss es doch Alternativen geben. m4a, dass ich nicht lache. Müsste sich mal einer Gedanken machen dazu. Ich bin bereit, Geld für Musik auszugeben, aber ich will mich doch nicht mit solchen Formaten rumärgern.