FC Bettlach – HSV Halten: 6 – 0

Neulich beim Fussball:
Der HSV Halten reiste mit dem letzten Aufgebot zum Auswärtsspiel nach Bettlach. Viele Spieler waren in den Ferien und so konnten nur mit Mühe genügend Akteure rekrutiert werden. Von den Helden, die erschienen, waren einige leicht verletzt oder krank. Die Stimmung in der Kabine war trotzdem äusserst locker und gelöst, es wurde viel gelacht, man war sich der Schwierigkeit der Situation bewusst und versuchte dieser mit Galgenhumor zu begegnen. Der Trainer schickte seine Mannschaft mit dem Hinweis auf den Platz, dass laufen solle, wer laufen könne. Alle übrigen sollen spielen, so gut es eben geht. Auf ein geordnetes Aufwärmen wurde grosszügig verzichtet, wie auch auf ernsthafte Versuche, sich zu konzentrieren. Noch war man guten Mutes.
Was sich in den darauffolgenden 90 Minuten ereignete, darf mit Fug und Recht als das schlechteste 5.Liga-Fussballspiel bezeichnet werden, das der HSV in den letzten Jahren abgeliefert hat. Der FC Bettlach war keineswegs stark, doch konzentriert und abgeklärt genug, um die Haltener an diesem Spätnachmittag mühelos zu besiegen. Beim HSV funktionierte nicht viel. Die Spieler waren völlig verunsichert, einfachste Pässe erreichten ihren Bestimmungsort nicht, die Mannschaft bewegte sich unzureichend. Die Stürmer sahen keine Bälle, das Mittelfeld war weitestgehend wirkungslos und die Verteidigung war mit zunehmender Spieldauer zunehmend überfordert. In der ersten Halbzeit kassierte man lediglich einen Treffer, doch in der zweiten Halbzeit brachen alle Dämme und die Einheimischen erzielten ein Tor nach dem anderen. Die Leistung in den zweiten 45 Minuten spottet jeder Beschreibung. Vielen Spielern fehlte offenkundig die Kraft, um sich dem heranstürmenden Gegner in die Beine zu werfen. Das Mannschaftsgefüge zerfiel in seine Einzelteile, und diese Einzelteile wiederum zerfielen in hilflose Bemühungen, den Schaden in Grenzen zu halten. Der HSV löste sich auf, wie ein Stück Zucker in heissem Wasser. Es war kein schöner Anblick. Nach einem halben Dutzend Toren beendete der umsichtige Schiedsrichter diese einseitige Partie und die Haltener atmeten tief durch.
Der hausgemachte Eistee im Clubhaus schmeckte trotzdem hervorragend. Als die Spieler die Sportanlage verliessen, verschwand die Sonne hinter dem Jura, und der Himmel wurde in ein orange-rotes Lichtermeer getaucht.

Tore: 1:0, 2:0, 3:0, 4:0, 5:0, 6:0